Punktgewinn im neuen Jahr – die Football-Story

teckle

So muss sich der Football-Spieler in der NFL fühlen, der sich den Ball schnappt, den Ball verliert, dem Gegner aber wieder den Ball abnehmen kann und dann zum Schluss kurz vor seinem Touchdown noch vom Gegner getackelt wird. Spannung pur. So oder so ähnlich lässt sich der erste Spieltag im neuen Jahr beschreiben. Aber der Reihe nach:

Borna hieß der Gegner. Schon lange vor dem Spiel begann die Videoanalyse. Womit hat der Gegner Probleme? Welche Spieler sind stabil, welche sind unberechenbar? Wer schlägt wie in welcher Situation? All diese Fragen beschäftigten Anna Glief, als sie in Vorbereitung auf den sportlichen Start ins neue Jahr sich das Video des Hinspiels in Borna anschaute. Am Abend vorher gab es für die Spielerinnen die Ergebnisse als Pflichtlektüre.

Ab in die Halle

Das Aufbauen fing an, die Spielerinnen bereiteten alles vor. Währenddessen traf Borna ein. Dann die Schiedsrichter. Die Mannschaften erwärmten sich, gingen an die Bälle, die Zuschauer kamen, die Halle füllte sich, das Einschlagen begann. Die Taktik heute war klar: Ruhe bewahren und Eigenfehler möglichst vermeiden. Auf der Trainerposition wurde etwas Neues probiert: Anna Glief als Co-Trainerin, Norman Hüttner als Trainer. Zudem debütierten Theresa Bialas und Nadine Wadasz. Dann begann der Satz.

Mental schien die Mannschaft wie ausgewechselt: Ein Sieg sollte her! Es sollte gekämpft werden! Die Abwehrtaktik ging auf: Die meisten Bälle konnten erfolgreich vom Boden gekratzt werden. Unsere Mädels gingen in Führung und konnten sich einen guten Vorsprung aufbauen. Doch das war gar nicht so leicht: Auch die Bornaerinnen kämpften um jeden Ball. Auch die Anweisungen in Annahme und Aufschlag spielten für den Spielverlauf eine entscheidende Rolle – aber Taktik verrät man nicht. Noch nicht zumindest. Es war spannend. Die Punkte gingen hin und her. Umso größer die Erleichterung über den Satzgewinn. 25:23 hieß es am Ende für den HSV.

Ab in alte Muster

Im zweiten Satz ging eine neue Mannschaft aufs Feld. Nicht körperlich – aber die Mädels schienen wie ausgewechselt. Keine Bewegung. Keine Freude aus dem ersten Satz. Die Folge: Auszeit bei 0:4. Wachrütteln. Leider halfen auch die folgenden Auszeiten und Spielerwechsel nichts. Der Angriff war ohne Druck, die Aufschläge ebenso wenig. Die Annahme zeigte auch immer größere Probleme: Der Ball sprang weg oder kam hinter die Angriffslinie. 14:25 Borna. Aber so sollte es dieses Mal nicht weitergehen.

Im dritten Durchlauf gab es eine klare Ansage: Konzentration. Außerdem wurde die Taktik, die am Anfang des Spiels so erfolgreich war, nochmals verinnerlicht. Zu diesem Zeitpunkt lief das Spiel schon eine Stunde – Aber jetzt sollte die Spannung erst richtig losgehen. Die zwei Sätze, die nun folgten, waren an Spannung am Ende kaum zu übertreffen. Angriff über 4, Block angeschlagen, der Ball fliegt weit weg, Borna wirft sich und bekommt ihn, Dankeball, Mitte, Abwehr, Zuspiel, Angriff, Libero vom HSV wirft sich, Zuspiel, Angriff über 2, in den Block, Ball kommt zurück, Angreifer duckt sich gerade noch so, Ball landet im Aus, Punkt HSV. So oder so ähnlich waren viele Ballwechsel in diesen Sätzen. Neben einigen Finten unserer Zuspieler, arbeiteten auch unsere Angreifer hart daran, den Ball ins gegnerische Feld zu schießen – von unseren den Ball vom Boden fernhaltenden Liberos ganz zu schweigen. Der dritte Satz verlief knapp mit 26:28 für Borna. Der vierte verlief noch knappererer, wenn man so will. Es war unglaublich. Jeder Ballwechsel dauerte gefühlt fünf Minuten. Es ging hin und her. Es gab keine Auszeiten mehr. 25:25. 28:29. Satzball. Doch nicht. Matchball. Abgewehrt. Noch ein Satzball. Abgewehrt. Beim 30:29 für den HSV – gefühlt stand es da 45:44 – dann zwei entscheidende Angriffe. Punkt. Satz. Ein Punkt in der Tabelle!

Das nächste Mal ohne Tackling

Noch war sogar ein weiterer Punkt zu holen. War es die Kraft? Das Adrenalin? Leider wurden wieder am Anfang entscheidende Punkte verloren. Die Bornaerinnen spielten stabil. Wir leider nicht so wie in den vorherigen Sätzen. Schade eigentlich. Aber dennoch, auch wenn der Satz verdient mit 7:15 an Borna ging, bleibt festzuhalten: Sehr guter Kampfgeist und Wille, insbesondere in den spannenden, entscheidenden Phasen. Sehr gutes Mannschaftszusammenspiel und sehr gute Motivation aller Spieler. Verbesserung in allen Elementen. Das gibt auf jeden Fall Hoffnung auf die kommenden Spieler, denn #jetztgehtserstrichtiglos! Im nächsten Spiel lassen wir uns nicht so kurz vor Schluss tackeln und machen den Touchdown bei 3:0! Vielen Dank an alle Fans und Unterstützer!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert