Die Handball – Männer des HSV Weimar haben ihr Ziel erreicht – Meister in der Landesliga und Aufstieg in die Thüringenliga. „Wenn du das vor der Saison so groß ankündigst und es dann auch durchgezogen bekommst, dann kannst du schon auch ein wenig stolz auf dich selbst sein“, sagte Mannschaftskapitän Tom Germer am späten Samstagabend als man aus Treffurt heimgekehrt war.

Das Auswärtsspiel gegen Schnellmannshausen war dabei noch mal ein ganz eigenes Abenteuer für sich. Mit 40 Fans in einem Weimarer Stadtbus auf die A4, auf dem Weg, sich das zweite Mal in der Geschichte des HSV Weimar in Thüringens höchste Liga zu spielen. „Wir können uns bei den Unterstützern nur bedanken. Sie haben die Begegnung zu einem halben Heimspiel gemacht und auf jeden Fall ihren Anteil an diesem Sieg“, sagte Trainer André Heerwald, der in seiner ersten vollen Saison als Coach sofort den Titel holen konnte.

Seine Spieler wussten genau, was in Treffurt, wo Schnellmannshausen spielt, auf sie zukommt. Die Hausherren wollten die Revanche für die Neun-Tore-Niederlage vor zwei Wochen in der Asbachhalle und waren heiß. „Wenn man so will, war meine Mannschaft aber erneut einen Tick heißer. Wir konnten in den ersten 15 Minuten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Unsere starke Abwehr war erneut der Grundstein“, sagte Heerwald, dem aber klar war, dass ein früher Rückstand die Schnellmannshäuser nicht gleich in die Knie zwingen würde. So kamen diese nach dem 11:6 für Weimar nämlich wieder heran, Max Schmidt im Weimarer Kasten musste den Ausgleich per Konter in starker Manier verhindern. Dies war bereits kurz vor der Pause ein erster wichtiger Moment im Spiel. Der HSV reagierte mit eigenen Toren und Elmar Begand, am Ende mit zwölf Toren bester Werfer, markierte per direktem Freiwurf sogar noch das 16:13 für die Gäste zur Pause.

„Danach folgten die entscheidenden zehn Minuten, in denen wir den Gegner dann gebrochen haben“, sagte Heerwald. Schmidt hielt gleich zu Beginn einen Siebenmeter, Begand traf per Siebenmeter in der 41. Minute zum 26:16, die SGS nahm eine Auszeit, konnte fortan aber nicht mehr aufholen. „Ich bin stolz auf meine Jungs. Nach der Niederlage in Waltershausen haben sie den Schalter umgelegt, begriffen, dass es nur mit der richtigen Einstellung geht und diese in den beiden Spielen gegen Schnellmannshausen auch abgerufen. Gerade für die jungen Spieler freut es mich. Für sie ist es der erste Aufstieg, der erste große Erfolg. Den haben sie sich verdient“, sagte André Heerwald nach dem 36:28-Auswärtserfolg.

Im Anschluss genoss man die Gastfreundschaft der SGS, genehmigte sich zusammen mit dem Gegner Kaltgetränke und Bratwurst, ehe es im Bus zurück in die Heimat ging. „Jetzt wollen wir am kommenden Sonntag in der Asbachhalle einen schönen Saisonabschluss feiern, im besten Fall mit einem Sieg gegen Hörselgau. Wir haben da noch eine Rechnung zu begleichen“, sagte Heerwald mit einem Augenzwinkern. Ja, diese eine Saisonniederlage ärgert das Team, auch wenn sie der Weckruf zur richtigen Zeit war.