Nach drei Landesmeistertiteln in Folge gelang es den Turnern des HSV Weimar in diesem Jahr, gleich zwei Teams auf dem Podest zu platzieren. Beim abschließenden Landesligafinale in Erfurt holte sich die Erste den vierten Titel in Folge, die zweite Mannschaft landete auf dem Bronzerang.

Während der erste Platz für die Weimarer nach drei Tagessiegen bereits feststand, ging es für die Zweite noch um den Sprung auf das Podium. Die Voraussetzungen dafür waren gut, standen mit Björn Schneider und Tim Bunge zwei Leistungsträger wieder zur Verfügung. Björn nahm eine lange Anreise aus dem Ausland für sein Team in den Kauf und Tim turnte nach langwieriger Verletzungspause einen Mehrkampf. Das sollte sich auszahlen. Vor allem die Leistungsträger Nils und Tim Bunge sowie Björn Schneider sorgten dafür, dass die Weimarer schlussendlich 9 Punkte Vorsprung auf die Hausherren hatten und sich nach Jena und Weimar I die Bronzemedaillen umhängen lassen konnten. Mit 230,35 Punkten zeigte auch der erneute Landesmannschaftsmeister eine tolle Leistung und siegte vor Jena (221,50 Punkte).

Die stärkste Mannschaft des Tages stellte Weimar II an den Ringen. Aber auch am Boden, am Pauschenpferd, am Barren und am Reck schafften es die Goethestädter, vor den Gastgebern aus der Landeshauptstadt zu bleiben. Lediglich am Sprung gelang das nicht.

Erneut brillierte Nils Bunge mit präzisen Übungen und war am Ende mit 73,65 Zählern zweiter in der Mehrkampfwertung. Sein Bruder Tim zeigte ebenso einen weitestgehend fehlerfreien Sechskampf und knackte mit 70,60 Punkten ebenso die 70-Punkte-Marke. Björn Schneider markierte an seinen vier Wettkampfgeräten einen Schnitt von über 12 Punkten. Daneben zeigte auch Peter Bongartz sein Können und wartete mit schwierigen Übungen auf. Kapitän Bernhard Weigel überzeugte am Pauschenpferd, Wolfgang Raddatz am Reck und der Jüngste im Team, Jan Bierwagen nutzte seine Einsatzchance am Sprung und an den Ringen. Abteilungsleiter Denis Gladziewski konnte diesmal berufsbedingt nicht starten und Florian Merker, der wieder als Kampfrichter agierte, kuriert noch eine Verletzung aus.

Da Weimar II gleich 10 Punkte mehr turnte als in den vorangegangenen Vergleichen und Erfurt gleichzeitig mit einigen Ausfällen zurecht kommen musste, fiel die Entscheidung um den dritten Tabellenplatz deutlich zugunsten der Weimarer Farben aus.

Entspannt konnte die Erste in den Wettkampf gehen. Doch die Mannen um Kapitän Sebastian Merker zeigten noch einmal ihr ganzes Können und gewannen bis auf Ringe und Reck alle Gerätwertungen. Besonders Tobias Grünewald durchbrach in seinem Mehrkampf sogar die 80-Punkte-Grenze (81,00). Da auch Alexander Winter, Christian Kotte, Sebastian Merker und Jörg Wolfram gewohnt sauber und sicher durch ihre Vorträge kamen, geriet der vierte Saisonsieg nie in Gefahr. Kurzfristig angeschlagen, konnte Sebastian nicht alle seine Geräte turnen, doch das übernahmen seine Teamkollegen. Besonders Alexander Winter fand sich immer in der Spitzengruppe der Gerätwertungen wieder. Und so war es auch keine Überraschung, dass alle Gerätbesten (außer Reck) vom HSV kamen. Allein Tobias triumphierte viermal, Alex siegte am Pauschenpferd.

Nach der kräftezehrenden Saison gaben die Weimarer Turner noch einmal alles, um die Runde standesgemäß ausklingen zu lassen. Und so lud der Kapitän Sebastian Merker Mitstreiter und Freunde ein, die Feier dauerte bis in die frühen Morgenstunden. „Das war für das Turnen in Weimar wirklich ein einmaliger Erfolg und wir wollen uns ausdrücklich bei unseren treuen Zuschauern, den Sponsoren und der Abteilungsleitung für die andauernde Unterstützung bedanken. Es macht einfach nur unwahrscheinlich viel Laune, zusammen mit den Jungs zu trainieren und Wettkämpfe zu bestreiten.“, wertete Sebastian die Landesligasaison 2018 aus.

Bereits am Vormittag traten auch die besten Jugendmannschaften des Landes an, um ihren Sieger zu küren. Es dominierten erneut die Turner des Leistungszentrums vom MTV 180 Erfurt vor Waltershausen, Jena, Schwarza und dem Nachwuchs des HSV. Bemerkenswert war dabei der erneut geschmolzene Rückstand auf die Konkurrenz. Am Pauschenpferd beispielsweise ließen die Jungs sogar drei Mannschaften hinter sich. Auch an den Ringen war die Verbesserung sichtbar. Besonders Malte-Maxim Angelstein bewies, dass er zu den besten Nachwuchsturners des Freistaates zählt. Er zeigte die zweitbeste Bodenübung des Tages (11,95 Punkte) und auch am Pferd (10,40 Punkte) und am Sprung (10,25 Punkte) zählte er zu den erfolgreichsten Turnern. Karl Pietschmann bestätigte seine gute Form der Landeseinzelmeisterschaften und turnte vor allem an den Ringen und am Reck qualitativ gute Übungen. Davis Gödecke war am Pferd am erfolgreichsten (10,40 Punkte). Justus Schmiedel und Jan Stegmann vervollständigten die junge Truppe, die schlussendlich deutlich vor Dingelstädt landete.